Freitag, 16. Juni 2017. Von
Dörpen nach Oldenburg, 61 km.
Um 8 Uhr sind wir unterwegs
auf dem Küstenkanal. Meistens geht es geradeaus, es gibt nur wenige Biegungen
und die Böschungen sind dicht bewachsen. Man sieht also viel Grün, aber nichts
von der Gegend dahinter. Die Brücken sind zwischen 4,50 m und 5,30 m hoch, so
dass wir den ganzen Tag mit gelegtem Mast fahren. Vor der Schleuse in Oldenburg
müssen wir eine Dreiviertelstunde warten, aber da wir längsseits an der „Fische“
festmachen, die wir ja bereits seit der Schleuse Herbrum (gestern) kennen,
vergeht die Zeit sehr schnell. Man hat sich viel zu erzählen unter
Binnenschiffern. In diesem Fall bekommen wir Oldenburg-Infos aus erster Hand,
denn die „Fisches“ kommen hierher und kennen sich aus.
In der Schleuse geht es tief
runter, sicher 6 Meter, wenn nicht mehr. Die Hunte hat fast Niedrigwasser und
deshalb ist der Hub so groß. Erfreulicherweise haben wir die 100 Meter lange
Kammer aber ganz für uns allein, so dass wir uns nicht mit gequirltem
Stromwasser herumschlagen müssen. Direkt nach der Schleuse biegen wir im
spitzen Winkel rechts ab zum Oldenburger Yacht Club. Die verbleibende Breite
zwischen den Booten am Schwimmsteg und dem steinigen Ufer ist verflixt gering und
unterm Kiel haben wir nur noch 10 cm. Drehen kann man hier jetzt nicht. Wir
erspähen einen freien Platz, aber der ist etwa 2 m zu kurz. Ein freundlicher
Skipper des vorn liegenden Bootes erklärt sich blitzschnell bereit, sein Schiff
zwei Meter nach vorn zu ziehen. Als wir dann am Steg liegen, sehen wir das
grüne Schildchen mit der Aufschrift: „Frei bis 16. Juni 2017, 14 Uhr“. Na, das
macht keinen Sinn, hier liegen zu bleiben, denn 14 Uhr ist schon seit einer Stunde vorbei. Der
freundliche Skipper vor uns hat ruckzuck eine Lösung parat: Da er morgen für 4
Wochen auf Urlaubsreise geht, kann er sich auf einen anderen Platz legen, der
nur für einen Tag verfügbar ist und wir dürfen auf seinen Platz vorrücken, auf dem wir theoretisch einen ganzen Monat bleiben könnten. Das
alles ist ruckzuck umgesetzt. Sehr hilfsbereit. Wir freuen uns.
Bis in die Oldenburger City
ist es nicht weit. Da es nur 1,5 km sind, entscheiden wir uns, zu gehen und die
Räder an Bord zu lassen. Oldenburg hat eine schöne Innenstadt und eine attraktive
Fußgängerzone. Wir kaufen ein paar Dinge ein, essen Pizza in einem offenbar
sehr angesagten Restaurant (jeder Tisch wird am Abend sicher drei mal besetzt)
und marschieren dann wieder zum Boot zurück.
An mehreren Stellen können wir beobachten, wie Torf von oder auf Binnenschiffe geladen wird. Wir sind hier eben in der moorigen Gegend.
In der Oldenburger Schleuse werden wir tief abwärts gefahren. Die Hunte hat fast Niedrigwasser und so beträgt der Hub sicher 6 Meter.
Glück gehabt. Wir erwischen noch einen Liegeplatz beim Oldenburger Yacht Club. Bei Niedrigwasser ist die Einfahrt zwischen der Landzunge und den Booten am Schwimmsteg sehr schmal.
Der Oldenburger Stadthafen liegt noch zentraler, aber dort kann man bei Niedrigwasser nicht einlaufen, weil die Wassertiefe nur noch 90 cm beträgt. Wenn man dort liegt, sinkt der Kiel also in den Schlick ein. Außerdem ist der Hafen voll belegt und so entscheiden wir uns, dort zu bleiben, wo wir sind.
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