Sonntag, 8.10. und Montag,
09. Oktober 2017. Mit dem Zug nach Osnabrück und mit dem Schiff von Hattem nach
Kampen, 20 km.
Am Sonntag marschieren wir
in der Früh fünfeinhalb Kilometer zum Bahnhof von Zwolle, um von dort per Bahn
nach Osnabrück zu fahren. Ausnahmsweise kommt der Zug pünktlich, auch der
Anschluss klappt und wir landen sogar pünktlich am Ankunftsort. Allerdings
bekommen wir mit, wie der Schaffner mitreisenden Passagieren erzählt, dass es
bis Berlin eine Verspätung von 40 Minuten geben wird. Wahrscheinlich, weil ein
Umweg gefahren werden muss wegen der Streckenschäden, die der Sturm Xavier
verursacht hatte. Wir holen das Auto in Osnabrück aus der Garage, besuchen für
ein paar Stunden meine Mutter und fahren am späten Nachmittag 200 Kilometer mit
dem Wagen zurück nach Hattem. Dort angekommen, schlendern wir noch etwas durch
den schönen Ort und gehen dann ins Grand Café Banka zum Dinner. Wir müssen zwar
lange auf unser Essen warten, aber dafür bekommen wir ausgezeichnete Qualität
zu fairem Preis.
Am Montagmorgen lassen wir
uns Zeit, denn heute liegen nur wenige Kilometer mit dem Boot vor uns. Das Auto
bleibt auf dem Parkplatz der Marina stehen, als wir um halb zwölf die Leinen
loswerfen. Wenn wir in den nächsten Tagen an unserem Winterlager in Elburg
angekommen sind, werden wir es hier abholen. Es dauert nicht einmal zwei Stunden, bis wir
in Kampen ankommen. Während alle bisherigen Brücken über die Ijssel mehr als 10
Meter hoch waren, gibt es in Kampen nun eine Hebebrücke, die in nicht gehobenem
Zustand heute eine Durchfahrtshöhe von 5,50 m hat. Das könnte zwar so eben
reichen, aber ich lege doch lieber schnell den Mast, damit wir passieren
können, ohne dass für uns der Verkehr angehalten werden muss.
Wir finden einen schönen
Liegeplatz im Passantenhaven, nah beim Stadtzentrum gelegen, das wir etwas
später erkunden. Wieder sind wir überrascht von der interessanten Architektur.
Besonders fällt uns auf, wie viele Häuserwände hier nicht senkrecht stehen,
sondern schief. Eine so windschiefe Stadt habe ich noch nie gesehen. Egal, ob
Häuser oder Kirchtürme: Entweder die kannten hier damals noch kein Lot, die
Fundamente sind nicht tief genug im Boden verankert, oder es war ihnen schlicht
nicht so wichtig, ob die Wände gerade sind oder nicht. Wie auch immer, die
schiefen Gebäude fallen einem permanent ins Auge.
Auf dem Weg von Hattem zum Bahnhof von Zwolle müssen wir die Ijssel überqueren.
Neben uns hat eine Kuster A-42 geparkt, fast ein Schwesterschiff.
Die Ijssel wird immer breiter. Den größten Teil der Strecke werden wir noch mit 3 km/h geschoben, in Kampen ist die Fließgeschwindigkeit dann aber nur noch 2,5 Kilometer pro Stunde.
Hebebrücke in Kampen.
Das ist nicht DER schiefe Turm von Kampen, sondern einer der vielen schiefen Türme, die es hier gibt.
Liegeplatz im Passantenhafen von Kampen. Hier gibt es Strom, Wasser, Wifi, sanitäre Anlagen und eine Waschmaschine samt Bügelbrett, wenn man so etwas braucht.
Das Tor erinnert uns stark an dasjenige von Lübeck. Von diesen Stadttoren mit Türmchen gibt es hier gleich mehrere.
Das kleinste Haus von Kampen. Darin haben früher einmal 5 Leute gewohnt.
Der Buitenhaven besteht aus zwei Hafenbecken. Weil unser Skipperguide den stromabwärts liegenden Teil mit mehr "Facilities" ausweist, versuchen wir zunächst dort unser Glück, müssen dann aber feststellen, dass dieses Becken überwiegend kleine Liegeplätze bietet, in die wir nicht hineinpassen. Wir finden dann einen guten Platz im Passantenhafen und stellen dort fest, dass die Versorgungseinrichtungen für beide Häfen dieselben sind. Das Sanitärgebäude liegt genau in der Mitte.
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