Montag, 16. Oktober 2017

Saisonausklang in Elburg

Samstag, 14. bis Montag, 16. Oktober 2017. Die letzten Tage der Saison in Elburg: Stadtbummel, Radtour am Veluwemeer, Vorbereitungen fürs Auswassern.

Für unsere letzten Tage der Saison in Elburg bekommen wir Traumwetter. Viel Sonne und Temperaturen über 20 Grad. Das könnte überhaupt nicht besser sein. Christine findet, wir sollten beim nächsten Mal die Vorbereitungstage für den Winterschlaf kürzer und konzentrierter gestalten. Also zwei oder drei Tage mit mehr Power an die Sache herangehen. Mir gefällt es so, wie wir es derzeit machen. Es gibt immer ein paar Stunden was am Boot zu tun und in der restlichen Zeit kann man sich z.B. damit beschäftigen, durch den Ort zu bummeln, mit dem Rad zu fahren oder einfach mal ein Buch zu lesen.

Am Samstag schrubben wir das Teak auf dem Achterdeck und ich konserviere den Außenborder des Dinghies. Außerdem biege ich noch einen Edelstahlbügel zurecht für die beiden Fenderkörbe am Heck. Die bisherige Konstruktion verursacht zu viel Reibung an den Rückenlehnen der Polster am Heck, so dass sich der Stoff schon langsam auflöst. Zu Fuß touren wir einmal rund um den Altstadtbereich von Elburg, immer am umlaufenden Wassergraben entlang. Auch am Sonntag erledigen wir am Vormittag diverse Kleinigkeiten auf dem Schiff und schwingen uns dann mittags auf die Räder und fahren ein paar Stunden am Veluwemeer entlang, essen auf einer windgeschützten Terrasse zu Mittag und sind am Nachmittag nach etwa 40 Kilometern rechtzeitig zurück, um im Live-Stream des ORF im Internet die Berichterstattung über die Nationalratswahl in Österreich mitzuverfolgen, an der Christine per Briefwahl teilgenommen hat.

Am Montag ist zunächst Packen angesagt. Die Klamotten, die mit nach Hause sollen, werden schon mal ins Auto geladen. Am Nachmittag spazieren wir bei herrlichstem Wetter noch einmal in die Altstadt und gönnen uns beim Grand Café Kaffee und Kuchen. Um 16 Uhr sind wir zurück und können dann nach einer halben Stunde schon in die Kranspur verholen. Morgen früh sind wir gleich die Ersten, die an Land gehoben werden. Jetzt haben wir den Vorteil, in aller Ruhe die Arbeiten erledigen zu können, die man am besten dann ausführt, wenn das Boot noch im Wasser liegt. Dabei geht es insbesondere darum, den Seewasserkreislauf des Motors mit Frostschutzmittel zu spülen und das Trinkwassersystem winterfest zu machen. Für Letzteres gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da wir hier keine Unterstützung zum Ausblasen des Systems mit Pressluft bekommen, haben wir uns entschieden, lebensmitteltaugliches Frostschutzmittel einzufüllen, was relativ mühsam und auch etwas teuer ist. Das Problem liegt darin, dass der Warmwasserboiler 40 Liter fasst und erst geleert und anschließend mit Frostschutz gefüllt werden muss, bevor das Zeugs in die Warmwasserleitungen fließen kann. Ich hatte bereits 30 Liter von dem Mittel gekauft, was wir nun 1 zu 1 mit Wasser mischen und also 60 Liter in den zuvor geleerten Wassertank einfüllen. Anschließend werden sämtliche Wasserhähne für Kalt- und Warmwasser so lange geöffnet, bis rosa gefärbtes Wasser ausfließt. Das sind jeweils 5 Hähne und zwei Toilettenspülungen. Die zwei Puffertanks vorn und hinten für das Grauwasser hatte ich schon zuvor gereinigt. Mit der roten Suppe werden nun also auch die Abwasserleitungen und das Fäkaliensystem frostsicher gemacht.

Alles in allem dauern diese letzten Vorbereitungen etwa 4 Stunden, wobei eine  Stunde davon nicht hätte sein müssen. Um das Frostschutzmittel nicht in den Kanal zu spülen, will ich nämlich zumindest 30 Liter aus dem Boiler wieder sichern, indem ich diese wieder in die Kanister abfülle. Blöd nur, dass ich vergesse, beim Öffnen des Ablassventils vorher die Druckwasserpumpe abzuschalten. Ich verspritze also mit hohem Druck eine ordentliche Ladung Wasser in den Motorraum. Damit darin nicht zu viel Feuchtigkeit verbleibt, bin ich anschließend fast eine Stunde damit beschäftigt, alle Ecken wieder trocken zu wischen. So eng, wie es in dem Motorraum zugeht, ist das durchaus mühsam und kein besonderes Vergnügen.


Es ist 20.30 Uhr, als wir fertig sind. Wir können an Bord nun weder Toiletten noch Wasserhähne benutzen. Zum Zähneputzen müssen wir also an Land und auch, wenn mal ein nächtlicher Gang zur Toilette notwendig werden sollte, werden wir in die sanitären Anlagen stapfen müssen. Wird schon gehen für eine Nacht. 

 Das Teak muss mal wieder geschrubbt werden.

 Um an den Dinghymotor zu kommen, ziehen wir die Gipsy etwas rückwärts und setzen einen Schlauch des Beiboots auf den Steg. 

 Lüften der Matratzen in der Achterkabine und Verstauen der Klappstühle unter den Betten.

 Einmal rund um Elburg, zumindest um die Altstadt. Sie ist komplett von einem breiten Wassergraben eingefasst.



 Angeln ist hier eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

 Neue Konstruktion: Ein Bügel für die Halterung der Fenderkörbe am Heck. 

 So war es vorher. Beim Wegnehmen der Rückenlehnen der Sitzbank (muss man machen, wenn man an die Backskisten darunter kommen will) wurde der Bezugsstoff der Lehnen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. 

 Noch so ein Mini-Job: Für zwei Ventile im Trinkwassersystem braucht es einen 7 mm Vierkantschlüssel, der nicht an Bord ist. Also bastele ich schnell ein Werkzeug. Könnte man auch mit einem Maulschlüssel machen, aber mit so einem Ding geht es schneller. 














Radtour am Veluwemeer



 So viele Schwäne haben wir wohl noch nie gesehen. Es müssen tausende sein, an denen wir vorbeifahren.

 Im Live-Stream verfolgen wir die österreichische Nationalratswahl am Sonntagnachmittag und -abend.

 Am Montagmorgen kommt Ali und unterbreitet uns das Angebot für Erneuerung der im Sturm auf dem Rhein kaputt gegangenen Reißverschlüsse der Kuchenbude, zwei Windschutztüren nach vorn und Reinigung/Imprägnierung des gesamten Materials. Wir erteilen den Auftrag und hoffen, dass zu Beginn der nächsten Saison alles bestens erledigt ist. 

 Um 1630 verlegen wir in die Kranspur und können anschließend die Einwinterungsarbeiten für Motor und Trinkwasser-/Abwassersystem vornehmen. Dauert 4 Stunden.


 Einfüllen des Frostschutzmittels in den Frischwassertank.












Das hätte nicht sein müssen. Weil ich vergessen habe, die Trinkwasserpumpe vor dem Entleeren des Boilers abzuschalten, setze ich den Motorraum unbeabsichtigt unter Wasser. 

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