Samstag, 23. September 2017.
Von Diez nach Hollerich, 30 km und 3 Schleusen lahnabwärts. Radausflug zum
Nassauer Stadtfest.
Wir überlegen uns erst nach
dem Frühstück, ob wir noch einen Tag in Diez bleiben oder die Lahn wieder abwärts
fahren sollen. Vor 10 Uhr können wir ohnehin nicht weg, weil der freundliche
Herr, der uns den Stromkasten aufschließen muss, damit wir unser Kabel wieder
„entstöpseln“ können, erst zu dieser Zeit auftauchen wird. Wir entscheiden uns
spontan, doch loszufahren, damit wir später noch zum Stadtfest in Nassau radeln
können.
Also starten wir um 1020.
Nach der ersten Schleuse in Cramberg kommt uns die Lahn-Arche I entgegen.
Dieser für Lahn-Verhältnisse eigentlich viel zu große, in jedem Fall aber
klobige Vergnügungsdampfer hatte in Diez auf der anderen Flussseite gelegen und
war kurz vor uns mit einer Partie trinkwilliger Männer lahnabwärts losgefahren.
Mit etwas höherer Geschwindigkeit unterwegs, war er auch vor uns in der
Schleuse, hat im Unterwasser nach einer Viertelstunde Fahrzeit irgendwo gedreht
und kommt uns nun entgegen, als wir die Schleuse verlassen. Nicht viel Platz im
Fahrwasser und wir wollen nach den schlechten Erfahrungen vor ein paar Tagen
auch nicht zu weit aus dem Fahrwasser rausfahren. Wir kommen irgendwie
aneinander vorbei und für uns geht es weiter auf dem Rückweg die Lahn hinunter.
Nach zwei weiteren Schleusengängen erreichen wir um 14 Uhr den kleinen
Yachthafen Hollerich, wo wir ein nettes Plätzchen finden.
Kurz darauf sitzen wir auf
den Fahrrädern. Wenn die Sonne scheint, ist sie noch ganz schön warm, aber die
Lufttemperatur bleibt wohl unter 20 Grad. Weil man in Nassau selbst mit dem
Boot nur suboptimale Anlegemöglichkeiten ohne Versorgungseinrichtungen findet
(man müsste sich direkt an die Uferböschung legen), haben wir ein paar
Kilometer flussaufwärts festgemacht (in Hollerich eben) und bewegen uns nun
also per Velo. Im kleinen Ort Nassau sind die zentralen Straßen für den Verkehr
gesperrt und mit Imbiss-Buden, Fahrgeschäften, Verkaufsständen, usw., belegt.
Es herrscht ein reges Treiben und wir spazieren alle Gassen einmal ab, bevor
wir uns wieder auf den Rückweg machen, diesmal auf der linken Lahnseite und
nicht wie auf dem Hinweg der Bundesstraße entlang, sondern auf einem Radweg.
Gegen 17 Uhr sind wir wieder an Bord. Die Luft ist noch so mild, dass wir heute
sogar unser Abendessen (Spaghetti plus Salat) an Deck einnehmen können. Es
herrscht eine himmlische Ruhe und eine idyllische herbstliche Abendstimmung.
Am Kraftwerk Cramberg verursacht der Turbinen-Auslauf starken Querstrom. Beim Passieren muss man kräftig am Steuer drehen, um dagegen zu halten.
Wir durchfahren Laurenburg, diesmal ohne anzuhalten. Am Donnerstag haben wir oben auf der Burg gestanden.
In der Schleuse Kalkofen fahren wir zusammen mit einigen Paddelbooten talwärts.
Der Yachthafen in Hollerich ist idyllisch im Grünen gelegen, allerdings auch etwas ab vom Schuss.
Mit dem Rad besuchen wir das Stadtfest in Nassau.
Diese Wahlplakate waren uns gestern schon in Diez aufgefallen. Zwei mal Gabi Weber, die lokale Kandidatin der SPD. Auf dem Bild mit Martin Schulz sieht sie etwa 10 Jahre älter aus, als auf dem Plakat, das sie alleine zeigt (der Unterschied bei den Zähnen ist noch größer). Da ja auch das Bild mit beiden Kandidaten wohl einer Photoshop-Kur unterzogen wurde, kann man sich der Frage gar nicht entziehen, wie alt die Dame wohl in Wirklichkeit aussehen mag?
Blick zurück auf Nassau und die Kettenbrücke.
Heutiger Track. Wir fahren jetzt von rechts oben nach links unten, weil wir auf dem Rückweg sind. Diez-Hollerich: 30 km und 3 Schleusen.
Start in Diez
Ankunft in Hollerich
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