Montag, 20. September 2021

Von Wedel nach Glückstadt

 

Montag, 20. September 2021. Von Wedel nach Glückstadt, 37 km.

 

Wir wollen es genauso machen wie gestern: Mit dem ablaufenden Ebbstrom fahren und zu Niedrigwasser am Ziel ankommen. Heute gelingt uns das auf die Minute. Um 0720 starten wir, bei fast Flaute, voller Bewölkung und nur 12 Grad Lufttemperatur. Zeitweilig schiebt uns die Strömung mit 5 Km/h. Bei 16 km/h über Grund kommt von flott voran. Weil wir gut in der Zeit sind, fahren wir nördlich um die Rhinplate herum in die Glückstädter Nebenelbe. Im Außenhafen, den wir um 10 Uhr erreichen, liegen die Boote schon im Päckchen und für unseren Dampfer ist eigentlich kein Platz mehr verfügbar. Außer an einer Schwimmpier, aber dort steht fett angeschrieben: Für Sportboote verboten. Ein Behördensteg. Da wir ja nur für 4 Stunden bleiben wollen – so lange nämlich, bis das Sperrwerk öffnet, was nämlich jeweils 2 Stunden vor Hochwasser beginnt und bei Hochwasser wieder geschlossen wird – und um 14 Uhr in den Binnenhafen zur Yachtwerft Glückstadt fahren wollen, trauen wir uns aber einfach. Wir sind ja schließlich an Bord und können bei Bedarf notfalls ablegen.

 

Heiko kommt uns besuchen (die Winnipesaukee liegt schon an Land) und gemeinsam gehen wir zur Werft um einen Liegeplatz für uns klarzumachen. Nach etwas hin- und her diskutieren kriegen wir schließlich einen Längsseitsplatz genehmigt.  Während wir mit dem Werftpersonal sprechen, klingelt das Telefon. Es ist Christine. Ein Polizeiboot ist im Anmarsch und möglicherweise wollen die ja auf unseren Liegeplatz. Ok, ich beeile mich. Zehn Minuten später bin ich wieder beim Boot. Aber die Sheriffs haben sich schon an die gegenüberliegende Pier gelegt. Na prima, können wir noch bleiben. Christine hat Linseneintopf gekocht (Resteverwertung. Statt Kartoffeln kommt Mais rein) und Heiko bleibt zum Essen. Das Tor zum Binnenhafen öffnet heute schon zweieinhalb Stunden vor HW und so können wir bereits um 1330 verlegen.

 

Da der Motor noch schön warm ist, habe ich gleich den Ölwechsel geplant. Nach zwei Stunden sind 17,5 Liter frisches 15 W 40 (diesmal kein synthetisches, sondern mineralisches Öl) eingefüllt und Ölfilter und Dieselfeinfilter gewechselt.

 

Gegen Abend drehen wir noch eine kleine Runde durch den Ort und sind positiv überrascht. Glückstadt ist ein wirklich pittoreskes Städtchen und der Binnenhafen erinnert uns an holländische Verhältnisse. Jetzt haben wir noch zwei Tage bis zum Auswassern.


Wieder viel Verkehr auf der Elbe. Einige Dickschiffe begegnen bzw. überholen uns.


Das Nordende der Rhinplate, Hier biegen wir rechts ab und fahren in die Glückstädter Elbe.

Kurz darauf laufen wir in den Außenhafen ein, ein kommerzieller Tidehafen mit ein paar Bootsliegeplätzen am Ende und zwei Stegen für Behördenfahrzeuge.

Dreist, wie wir sind, vor allem aber, weil kein anderer Platz verfügbar ist, legen wir uns dorthin, wo es für Sportboote verbo(o)ten ist. Das Polizeiboot auf der andere Seite taucht erst nach uns auf. Wir sind froh, nicht weggescheucht zu werden.

Um halb zwei geht es in den Innenhafen. Gleich danach beginne ich mit dem Ölwechsel.

Kanister für das Altöl. Schließlich müssen fast 18 Liter untergebracht werden.

Die größte Schweinerei ist immer der Wechsel des Ölfilters, weil man den nämlich wegen der davor liegenden Hydraulikschläuche nur wegbekommt, wenn man ihn kippt. Deshalb bohre ich das Ding an und lasse das Öl vorher in eine kleine Wanne laufen. Irgendwas geht trotzdem immer daneben und muss später mühsam aus der Bilge geputzt werden.

Im Innenhafen vor der Werft.

Die Winnipesauke steht schon seit Tagen an Land (und immer noch draußen).

Die Stormvogel. Besatzung leider nicht an Bord. Boot und Crew hatten wir einmal kurz in Bora Bora getroffen. Ist schon 7 Jahre her.

Schönes Licht auf dem Innenhafen bei tief stehender Sonne.



Marktplatz von Glückstadt






Wedel-Glückstadt, 37 km auf dem längeren Weg um's nördliche Ende der Rhinplate herum.


Erst dreieinhalb Stunden Außenhafen, dann Verlegen nach innen.


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