Donnerstag, 9. September 2021. Lübeck, 4. Tag. Tauchgang am
Morgen. Stadtführung. Wanderung um die Altstadt.
Die Aktion der Unterwassersuche nach dem verlorenen Stück
Edelstahl (Schutzkante am Einstieg) muss schon relativ früh beginnen, weil wir
um 0945 bereits zur Stadtführung aufbrechen müssen, zu der wir uns per Internet
angemeldet hatten. Das Tauchen ist nicht so abstoßend, wie ich befürchtet
hatte. Wenn man erstmal im Wasser drin ist, akzeptiert man auch den Dreck, der
an der Oberfläche schwimmt. Auch die Wassertemperatur von 17 Grad ist im
Neopren sehr angenehm. Nur leider bleibt die ganze Aktion erfolglos und das
ärgert mich am Ende dann doch etwas. Die Schwierigkeiten beginnen damit, dass
der Hafen hier nicht – wie gestern unterstellt – 3 Meter tief ist, sondern 6,50
Meter. Das zweite Problem ist noch größer, denn dort unten ist es fast
pechschwarz und nachdem ich etwas Modder vom Boden aufgewirbelt habe, geht die
Sicht von 15 cm auf NULL cm runter. Dazu kommt, dass ich mich bemühen muss, an
derselben Stelle wieder aufzutauchen, an der ich runtergegangen bin, weil
nämlich zwischen Boot und Schwimmsteg nicht viel Platz ist und außerdem neben uns
ein anderes Motorboot liegt. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass ich das
Teil, immerhin 50 cm lang und 5 cm breit, gleich beim ersten Tauchgang finde.
Damit ich unten weiß, wo ich bin, hatte ich vorher ein Lot (in diesem Fall ein
Brecheisen) an einer dünnen Leine bis dicht über den Grund abgelassen, und zwar
genau dort, wo unser fehlendes Stück VA-Blech über Bord gegangen ist. Nützt
aber alles nichts. Ich gebe mir insgesamt 5 Tauchgänge. Dann bin ich relativ
erschöpft und habe auch keine Lust mehr. Spaß macht es nämlich nicht, dort
unten mit den Händen im Schlick zu wühlen. Entweder das Blech ist bereits relativ
tief in den Schlick eingesunken. Oder es ist doch weiter zur Seite getrudelt,
als ich Fläche abtauchen kann. Oder – vielleicht am wahrscheinlichsten – mir fehlt
das nötige Glück, mit den Händen gerade an der richtigen Stelle zu suchen. 2 cm
dran vorbei ist in diesem Fall auch erfolglos, weil ich nichts sehe. Müssen wir
uns das Ding halt neu schmieden lassen. Ab unter die Dusche und fertigmachen
zur Stadtführung. Ich habe es jedenfalls versucht.
Um halb elf geht es bei der Touristeninfo in der Nähe des
Holstentors los. In zwei Stunden erfahren wir viel Interessantes über die Hanse-
und Kaufmannsstadt Lübeck und sehen einige schmale Gässchen und Details, die
uns bisher nicht aufgefallen waren.
Nach einer Mittagspause an Bord laufen wir wieder los. Wir
machen noch einmal die Runde rund um die Altstadt herum, diesmal in anderer
Laufrichtung, immer am Wasser entlang, in diesem Fall zunächst an der
Kanaltrave, dann am Stadtgraben und gegen Ende hin an der Trave (Museumshafen
und Hansehafen). Mit 27 Grad und Sonne pur ist es richtig warm, so dass wir den
ersten Sundowner direkt an der Trave einnehmen. Etwas später ziehen wir 200
Meter weiter und können beim Dinner der untergehenden Sonne zuschauen. Wir
beschließen den Abend mit einem Gläschen Rotwein an Oberdeck auf der Gipsy.
Morgen wollen wir weiterziehen. Es geht in den Elbe-Lübeck-Kanal.
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