Freitag, 21. September 2018

Von Lemmer nach Kampen


Donnerstag, 20. September 2018. Von Lemmer via Urk nach Kampen, 57 km, 12 Brücken, 3 Schleusen.

Bevor wir zur Lemster-Sluis kommen, müssen wir durch Lemmer hindurch und 3 bewegliche Brücken mit sonst zu niedriger Durchfahrthöhe passieren. Die Schleuse arbeitet ab 9 Uhr, also fahren wir um 0830 los. Wir hätten natürlich nachsehen sollen, ab wann die Brückenwärter arbeiten. Wir haben Pech, denn die fangen auch erst um neun an. Also müssen wir gleich nach dem Ablegen aus der Marina vor der ersten Brücke wieder parken und 20 Minuten warten. In der Lemster-Sluis geht es nur einen halben Meter aufwärts und wir sind schnell wieder draußen und jetzt im Ijsselmeer. Allerdings nicht lange, denn kurz darauf müssen wir durch die nächste Schleuse, diesmal 5,50 m abwärts. Auch auf die Friese Sluis müssen wir warten, aber die Abwärtsfahrt geht in einem rasanten Tempo vor sich. Hier gibt es komfortable Gleitstangen, an denen man die Leinen befestigen kann, so dass es keine Probleme mit dem „schnellen Fahrstuhl“ gibt.

Auf der Lemsterfahrt herrscht so gut wie kein Verkehr. Der Kanal ist meistens schnurgerade, die Brücken 6,50 m hoch, so dass uns nichts im Fortkommen bremst. Das passiert dann erst in der Urkervaart, in der wir eine halbe Stunde vor der Zwolse-Brücke warten müssen, bis der Fernbediener seine Mittagspause beendet hat. Wir sind etwas irritiert, dass es so lange dauert, denn auf der Tafel vor der Brücke steht nichts von dieser Pause angeschrieben. Es werden lediglich die großzügigen Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr bekannt gegeben und dass man sich für die Brückenöffnung telefonisch melden solle. Man gelangt dort in ein Menu, bei dem man zunächst gefragt wird, ob man Schleusen- oder Brückenbedienung möchte. Eingabe einer 2 oder einer 3 erforderlich. Nächste Frage: Welche Brücke? Jede Brücke hat ihre Nummer und es stehen fünf zur Auswahl. Dann wird noch gefragt, wann man an der Brücke ankommt, in 5, 15 oder 30 Minuten. Das kann man alles wunderbar am Handy eingeben. Die Info, dass gerade Mittagspause ist, bekommt man allerdings nicht. Weil diese aber in der ANWB-App angegeben ist, haben wir zumindest eine Vermutung, warum man uns hier so lange im Regen stehen lässt.

Dafür geht es bei der Urker Schleuse dann wieder flott. Die Schleusentore öffnen sich gerade, als wir ankommen. Vor uns fährt ein 25 Meter langes Boot ein und wir passen dann gerade noch mit in die kleine Kammer. Es geht jetzt wieder 5,50 m nach oben, denn wir begeben uns nun wieder ins Ijsselmeer. Kurz darauf machen wir im Urker Yachthafen fest, es ist 14 Uhr. Ursprünglich hatten wir die Nacht in Urk bleiben wollen, aber weil für morgen 50 Knoten Wind angesagt sind und unser weiterer Weg teilweise durchs Ijsselmeer führt, erscheint es uns ratsam, heute noch weiterzufahren. Also machen wir nur einen Spaziergang mit Einkehrschwung in einem Café zu Kaffee und Kuchen in dem sehr aktiven Fischerort. Um Viertel vor vier sind wir wieder unterwegs.

Unter Deck ist alles besonders gesichert, aber der 12-Knoten-Wind aus Südsüdwest und die Halbmeterwelle lassen die Gipsy zwar ganz schön taumeln, jedoch nicht so stark wie befürchtet. Die kritische Passage ist nur etwa 6 km lang und dann wird es ruhiger. In weiterer Folge fahren wir die Ijssel stromaufwärts und kommen gegen 18 Uhr in Kampen an. Der Passantenhafen ist dummerweise gesperrt, weil er ausgebaggert wird. Wir fragen uns, warum man solche Arbeiten nicht im Winter durchführt, wenn es keine Passanten mehr gibt. Die Frage kann uns der Hafenmeister auch nicht beantworten. Die Verantwortung liegt bei der Gemeinde. Im Nachbarbecken bekommen wir noch den letzten freien Platz, ganz außen zur Ijssel hin gelegen. Zum Abendessen suchen wir uns wieder ein Restaurant. Wir sind erstaunt, wie warm es jetzt am Abend ist, zumal der Wind deutlich abgeflaut hat. Die Stadt mit ihren vielen schiefen Gebäuden und Türmen fasziniert uns auch heute wieder. 

 In der Friese Sluis geht es 5,50 Meter abwärts





 Schnurgerade, insofern ist die Lemstervaart nicht gerade aufregend. Landschaftlich dennoch reizvoll, zumindest streckenweise.

 In der Urker Schleuse geht es wieder 5,50 m nach oben. In der Kammer ist es eng, aber wir passen gerade noch mit hinein.

 Werftbetrieb in Urk

 Große Windparks im Ijsselmeer bei Urk


 Denkmal für die auf See gestorbenen Urker Fischer.


 Im Ketelmeer

 Eilandbrug über die Ijssel


 Liegeplatz in Kampen, fast in der Ijssel

 Dieser schöne Passantenhafen gleich nebenan, in dem wir vor einem Jahr gelegen hatten, ist gesperrt weil Baggerarbeiten ausgeführt werden.

 In der Kampener Altstadt.

 Von Lemmer via Urk nach Kampen, 57 km.

 Das Google Earth Bild von Urk ist nicht auf dem neuesten Stand. Wir machen dort an einem Schwimmsteg fest, der hier nicht zu sehen ist.












Ankunft in Kampen

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