Sonntag, 26. August 2018

Von Schiermonnikoog nach Dokkum


Sonntag, 26. August 2018. Von Schiermonnikoog nach Dokkum, 35 km, 2 Schleusen, 4 Brücken. Und eine Katze an Bord.

Für die Rückfahrt von Schiermonnikoog durchs Wattenmeer brauchen wir ein hohes Hochwasser und möglichst wenig Wind, damit es auf dem Weg nicht so schaukelt. Beides sollte heute halbwegs passen. Um 1020, eine gute Stunde vor High Tide, haben wir etwa 50 cm mehr Wasser als beim Reinfahren vor 5 Tagen und Beaufort 3. Vom Pril, der in den letzten Tagen bei Niedrigwasser immer so schön zu sehen war, ist jetzt natürlich nichts mehr zu erkennen. Nur die roten Bojen und die Birken-Pricken weisen jetzt noch den Weg. Zu üppig ist der Wasserstand auch heute nicht, denn es bleiben an vielen Stellen nur 20 cm unter dem Kiel übrig. Dennoch berühren wir den Meeresboden diesmal nicht und nach 20 Minuten haben wir den kritischen Teil der Fahrt schon überstanden.

Vor der Robbengatschleuse kommen wir um 1135 an. Allerdings werden uns die Tore gerade vor der Nase zugemacht. Wir wären ohnehin noch nicht dran gewesen, denn es warten bereits einige andere Yachten. Ein sturzbetrunkener Segler in seinem kleinen Kajütboot verursacht etwas Ärger, weil er unkontrolliert durch die Gegend düst, sich vordrängt und um Haaresbreite in mehrere Boot einschießt, unter anderem auch in unseres. Nur lautes Rufen macht ihn jeweils aufmerksam und verleitet ihn zu einer Reaktion. Im zweiten Schleusengang kommen wir dann als letztes Boot in die Kammer. Allerdings ist die Brücke schon wieder unten und wir müssen unseren Mast legen und mit dem Vorschiff unter die Straße fahren, über die lauter Verkehr donnert. Im Schleusenschacht hört sich das noch deutlich grummeliger an, als es ohnehin schon ist.

Es folgt eine schöne und flotte Fahrt durch das Lauwersmeer, an dessen Ende wir durch die nächste Schleuse müssen. Auch in der Willem Lore Sluis sind wir die letzten, aber gleich beim ersten Schub dabei. Wir brauchen nicht mal zu warten. Der Mast muss wieder gelegt werden und dieses Mal müssen wir mit dem kompletten Boot unter die Brücke fahren, die dafür mit etwas mehr als 4 Meter lichter Höhe aber ausreichend hoch für uns ist. Die restlichen 12 Kilometer folgen wir zwei Seglern mit gleichem Ziel. Alle Brücken öffnen flott und um 15 Uhr liegen wir zwischen den beiden Windmühlen im schönen Dokkum. Hier haben wir wieder 16 Ampere Landstrom und deshalb bekommt die Waschmaschine gleich Arbeit. Später erhalten wir noch Besuch von einer schönen Katze, die eine Weile unser Schiff inspiziert und sich dann wieder von dannen trollt. Ein Tier an Bord wäre schon schön, aber wir wären in unserer Bewegungsfreiheit zu eingeschränkt, wenn wir ständig auf eine Katze oder einen Hund Rücksicht nehmen müssten. Deshalb legen wir das Thema gleich wieder zu den Akten.

 Sonnenuntergang gestern Abend

 75 Minuten vor Hochwasser. Wir fahren aus dem flachen Hafen, der in diesem Bereich komplett trocken fällt. Wenn wir noch eine Stunde länger warten würden, bekämen wir etwa 20 cm mehr Wasser. Falls man sich festfährt ist es aber besser, wenn das Wasser noch  steigt.

 Die Hafenausfahrt. Erst rechts halten, dann scharf nach links abbiegen.

 Kurz nach der Hafenausfahrt kommt uns dieser Segler entgegen, der wohl weniger Tiefgang hat als wir.


 Eine Fähre überholt uns. Damit wir deren Bug- und Heckwellen nicht längs zum Boot kriegen, drehe ich die Gipsy um 90 Grad und fahre im rechten Winkel auf die Wellen zu. Das macht die Schaukelei erheblich angenehmer.

 In der Robbengatsluis müssen wir mit dem Vorschiff unter die Brücke. Dicht hinter uns schließen die Schleusentore.

Dieses Boot verursacht etwas Ärger. Der Skipper wirkt betrunken.


















Die letzte Brücke für heute in Dokkum.

 Liegeplatz zwischen den beiden Windmühlen.


 Schiermonnikoog nach Dokkum, 35 km.

 Katzenbesuch am Abend.











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