Sonntag, 11. Juni 2017

Von Emden nach Leer

Sonntag, 11. Juni 2017, von Emden nach Leer, 32 km.

Nicht mal 4 Stunden Schlaf heute Nacht. Um sieben stehen wir auf, um 0855 öffnet sich die Dreierbrückenkombination für uns, damit wir den Delft, also die Emder Innenstadt, mit dem Boot verlassen können. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen dabei, unser Horn zweimal lang tuten zu lassen, so „früh“ am Sonntagmorgen. Schließlich gibt es hier jede Menge Wohnhäuser. Aber das ist das vorgeschriebene Signal, mit dem man um die Brückenöffnung bittet. Da wir das einzige Boot sind, das raus will, könnte man uns sonst glatt vergessen. Und das hieße: Eine weitere Stunde warten.

Die Große Seeschleuse ist wegen Servicearbeiten gesperrt, aber die wollen wir glücklicherweise ohnehin nicht nehmen, weil wir uns entschieden hatten, durch den Ems-Seitenkanal zu fahren. Und dazu brauchen wir zunächst nur durch die kleine Borssumer Schleuse, die bald für uns öffnet. Es geht etwa zwei Meter abwärts und dann haben wir gute 9 Kilometer Kanal vor uns, bevor wir am anderen Ende in Oldersum wiederum in eine Schleuse einfahren. Die Tore dort stehen sogar schon offen, weil wir uns rechtzeitig telefonisch angekündigt hatten.

In der Ems haben wir den Strom mit uns und der schiebt ganz kräftig. So sind wir bereits vor 13 Uhr in der Leda, die von der Ems abzweigt und ein kurzes Stück befahren werden muss, um in die Seeschleuse von Leer zu kommen. Dort müssen wir fast eine Stunde warten (wofür es angenehmerweise einen Wartesteg gibt), bis wir mit einem Ausflugsdamfer in den Hafen von Leer eingeschleust werden können. Innen noch zwei Brücken, und dann sind wir schon da. Schon da? Nein, nicht ganz, denn es gibt keine Liegeplätze. Wieso lassen die uns überhaupt hier reinfahren, wenn es keinen Platz gibt? Die vorgesehenen Yachtliegeplätze werden gerade renoviert. Dort dürfen wir nicht hin. Alles andere ist entweder belegt oder es stehen Parkverbotsschilder am Rand. Allerdings bemerken wir, dass die Anlegeverbote von einigen anderen Skippern offenbar auch nicht eingehalten wurden. Später erfahren wir, dass das derzeit vom Hafenmeister akzeptiert wird, weil sonst einfach nicht genug Möglichkeiten zur Verfügung stünden. Schließlich legen wir uns also auch direkt vor ein Verbotsschild und schlendern kurz darauf durch die Stadt.


Leer ist bildhübsch, wie wir auf unserem kurzen Rundgang erkennen. Und wir liegen hier mindestens so zentral wie schon in Emden. 

 Ausfahrt aus der Borssumer Schleuse

 Yachtclub im Ems-Seitenkanal

 Die Brückenhöhe im Ems-Seitenkanal ist mit 4 Meter angegeben. Bei der ersten sind wir noch sehr vorsichtig. Danach fahren wir drunter durch, ohne die Fahrt zu reduzieren

 Schleuse in Oldersum (Blick von innen auf das kanalseitige Tor

 Allein in der Schleuse

 Es strömt ganz schön kräftig in die Schleusenkammer hinein. Es geht aufwärts

 Das Tor zur Ems öffnet sich

 Emsabwärts liegt das große Sperrwerk in Sichtweite. Hier waren wir neulich mit dem Fahrrad schon einmal. Heute fahren wir aber in die andere Richtung.


 Der Hafen von Leer


Blick auf die Boote des Schifffahrtsmuseums















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen