Dienstag, 26. September 2017

Von Bad Ems nach Lahnstein

Dienstag, 26. September 2017. Von Bad Ems nach Lahnstein, 13 km und 4 Schleusen und 3 niedrige Brücken.

Um zehn geht’s los. Gleich nach dem Ablegen müssen wir unter den niedrigen Brücken in Bad Ems durch, für die wir auf dem Hinweg unser Zelt flach gelegt hatten. Heute soll es ohne diesen Aufwand gehen. Ganz langsam lassen wir uns von der Strömung treiben, aber es bleiben am Ende noch etwa 30 cm Luft. Deutlich knapper wird es später unter der Brücke bei der Schleuse Ahl. Zwischen der Spitze des am Bug senkrecht befestigten Bootshakens und der Brückenunterseite bleibt gerade noch eine Bierdeckelstärke Platz. Also hat das Zelt noch 10 cm Luft nach oben. Gut, dass wir den Flaggenstock weggenommen haben, denn den hätte es hier mit Sicherheit geknickt.

Alle Schleusen sind bereits für uns geöffnet und die Fahrt macht Spaß, besonders wenn sich die Wolkendecke für die Sonne öffnet und die herbstlichen Farben der Wälder anfangen zu leuchten. Um 1330 legen wir am Schwimmsteg des Bootsservice Rademacher in Lahnstein an. Nachdem wir etwas zu Mittag gegessen haben, laufen wir den Berg hinauf zur Burg Lahneck, die man per Führung besichtigen kann. Für die letzte Tour des Tages um 15 Uhr sind wir zeitig genug vor Ort. Diese Burg befindet sich in Privatbesitz und Teile davon werden zeitweilig bewohnt. Diesen Teil bekommen wir nicht zu Gesicht, aber einige andere schön eingerichtete Räumlichkeiten. Der Blick vom 30 Meter hohen Turm bietet eine tolle Rundumsicht über die Stadt, Lahn und Rhein.  

Die letzten Sonnenstrahlen genießen wir im Cockpit, wo es noch angenehm warm ist. Anschließend gehen wir in den Ort, wo wir beim farbenprächtigen Wirtshaus an der Lahn leider vor verschlossenen Türen stehen, aber dafür einen guten Italiener („Michele“) finden, der dafür sorgt, dass wir später nicht mit knurrendem Magen ins Bett müssen.


Ein kleines Resumée zur Lahn: Das Revier ist wunderschön, die meiste Zeit fährt man durch Natur pur. Wir haben 55 Kilometer in beide Richtungen befahren und 10 der insgesamt 12 Schleusen der schiffbaren Strecke doppelt in Anspruch genommen. Fast immer waren die Tore schon für uns geöffnet und meistens waren wir ganz allein in der Kammer. Der Zeitverlust für einen Schleusengang betrug i.d.R. maximal 15 Minuten und die Schleusenwärter waren allesamt ausgesprochen freundlich. Wegen unserer Bootsgröße haben wir uns immer sehr langsam in die Schleusen hineingetastet, indem ich bereits 100 Meter vorher den Gang rausgenommen und nur noch mit dem Bugstrahlruder gesteuert habe. An manchen Stellen ist die Lahn auch außerhalb der Schleusenkanäle sehr schmal, vielleicht nur 15 Meter, andernorts wieder 100 oder mehr Meter breit. Auch die Tiefe variiert. Von 1,30 m bis 6,20 m haben wir alles gehabt. Um die Lahn mit Vergnügen befahren zu können, sollte ein Boot also nicht viel größer, als unseres sein, wenn man nicht unten oder seitlich anecken will. Auf jeden Fall lohnt es sich.

 Die Flussfahrt beginnt heute mit den niedrigen Brücken in Bad Ems ...

 ... und in dem schmalen Schleusenkanal fahren wir wieder an der engen Einfahrt zur kleinen Marina von Bad Ems vorbei, wo uns heute sogar ein Reiher begrüßt.

 An einigen Stellen auf der Lahn ist weder an den Seiten, noch nach oben, noch nach unten viel Platz.

 Dass uns heute mal ein anderes Sportboot begegnet, hat hier auf der Lahn Seltenheitswert.

 Im schmalen Schleusenkanal von Ahl.




 Burg Lahneck zwischen Eisenbahn- und Straßenbrücke.



 Burg Lahneck, Ostseite.


 Die letzte Lahnschleuse für uns in Lahnstein. Auch hier gibt es wieder Gleitstangen, so dass man die Leine nicht umlegen muss. Diese hier ist allerdings nicht besonders stabil, weil sie auf einer Länge von 5 Metern nur oben und unten fixiert ist. In den meisten anderen Schleusen gibt es in der Mitte noch eine Befestigung. Deshalb hatte uns der Schleusenmeister auf dem Hinweg auch gebeten, uns mit zwei Leinen an zwei Stangen festzumachen, weil beim Einströmen des Wassers von oben unser 18-Tonnen-Schiff so stark an einer Stange ziehen könnte, dass diese verbiegen würde.


 Hier wollen wir am Abend eigentlich essen gehen, stehen aber vor verschlossenen Türen wegen Ruhetag.


 Burg Stolzenfels auf der linken Rheinseite.

 Eingang zum Hof der Burg Lahneck.



 Vom Turm der Burg Lahneck hat man einen schönen Blick auf die Mündung der Lahn in den Rhein und auf unseren Liegeplatz, ...

 ... sowie auf der anderen Seite auf die Schleuse, unten links im Bild ...













... oder hier noch einmal in größerem Format.





 Neue und alte Türme, Westansicht.












Von Bad Ems nach Lahnstein, 13 km und 4 Schleusen.

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