Freitag, 28. April 2017

Wasch- und Königstag

Donnerstag, 27. April 2017, Sneek. King’s day.

Kein ideales Wetter für den King’s day. Aber was will man im April so hoch im Norden schon erwarten? Also haben wir es auch nicht eilig, unsere warme „Stube“ zu verlassen und weihen deshalb unsere bordeigene Waschmaschine ein. Funktioniert alles tadellos und unter der großen Kuchenbude auf dem Achterdeck trocknet die Wäsche trotz des Aprilwetters sogar auf der Leine, so dass wir die Dryer-Funktion heute noch gar nicht ausprobieren.

Am Nachmittag schwingen wir uns auf die Fahrräder und radeln in die Stadt. Obwohl Feiertag ist, haben einige Geschäfte geöffnet. Die Straßen sind jedenfalls belebt, an manchen Kanälen im Ort sind Marktstände aufgebaut, deren Sortiment von Erdbeeren bis Flohmarktartikel reicht. An mehreren Stellen spielen Live-Bands auf der Straße, vor denen sich größere Menschenmengen sammeln. Wir sind erstaunt, wie viele Einheimische bei den niedrigen Temperaturen im Freien vor den diversen Kneipen und Lokalen sitzen. Denen scheint die Kälte nichts auszumachen. Uns geht es da etwas anders und wir bedauern schon, dass wir uns ein Paar Handschuhe teilen müssen, weil Christine ihre eigenen zu Hause gelassen hatte.









Am Kingsday ist in Sneek trotz des kühlen Aprilwetters richtig was los




Freitag, 28. April 2017. Sneek. Einbau eines manuellen Schalters für die achtere Grauwasserpumpe und restliche Motorarbeiten.

Vor ein paar Tagen hatten wir das Problem, dass der Schwimmerschalter im vorderen Grauwasserpuffertank verdreckt war und es deshalb zu einer Überschwemmung im Bad kam. Bei dem achteren Grauwasserpuffertank gibt es ein umgekehrtes Problem. Weil die Pumpe, die das Grauwasser oberhalb der Wasserlinie außenbords pumpt, aus Platzgründen einen halben Meter über dem Tank angebracht ist und danach noch drei Meter Schlauchleitung bis zur Bordwand kommen, läuft nach dem Abschalten der Pumpe immer wieder ein halber Liter Wasser aus dem Schlauchsystem in den kleinen Puffertank zurück. Deshalb schließt der Schwimmerschalter dann wieder den Stromkreis und die Pumpe arbeitet für drei Sekunden. Und das wiederholt sich bis zum St. Nimmerleinstag einmal pro Minute. Die schnellste Lösung besteht darin, einen manuellen Schalter an gut zugänglicher Stelle zu installieren, damit die Pumpe länger arbeitet und das Wasser komplett aus dem Puffertank entfernen kann. Müssen wir halt hin und wieder „Knöpfen drücken“. Geplant, getan. Nachdem die nötigen Utensilien besorgt sind, ist der Job bis Mittag erledigt.

Da ich gestern bei SVB einen Impellerabzieher bestellt hatte und der tatsächlich heute bereits um 10.40 Uhr angeliefert wurde (d.h. von Bremen nach Sneek nicht mal ein Tag), kann ich mir am Nachmittag die restlichen Motorjobs vornehmen. Ich finde sogar die kleine Schraube vom Seewasserpumpendeckel tief unten in der Bilge wieder, die ich vorgestern so lange gesucht hatte. Ohne Teleskopgreifer hätte man allerdings keine Chance, sie von dort unten zu bergen.

Mit dem Abzieher ist der Wechsel des Impellers in der Seewasserpumpe ein Kinderspiel. Wo ich mir vor zwei Tagen noch verzweifelte Mühe gegeben hatte, das Gummirad mit der Wasserpumpenzange abzuziehen, geht es mit dem Werkzeug nun ruckzuck. Ich inspiziere nun endlich auch einmal den großen Separ Dieselfilter, der gleichzeitig Wasserabscheiderfunktion hat und kann erfreut konstatieren, dass kein Tropfen Wasser herausläuft und der Filter noch blitzsauber ist. Also werden wir wohl glasklaren Diesel im Tank haben. Das Wechseln des Getriebeölfilters ist ebenfalls ein Klacks und die Prüfung der 4 Keilriemen ergibt, dass diese weder nachgespannt noch ausgetauscht werden müssen. Dann wird der ganze Motorraum gründlich gesäubert und geputzt. Schön sieht es jetzt da unten aus. Mit diesem Techniktag bin ich rundum zufrieden.

Weniger erfreulich ist, dass die kleine Canon Tough nach drei Jahren ihren Geist aufgeben hat. Jedenfalls bleibt das Display schwarz und man kann die Akkus nicht mehr laden. Vermutlich hat die salzhaltige Luft der letzten Jahre Korrosionsschäden in der Elektronik ausgelöst. Die Kamera ist zwar wasserdicht, aber zum Laden muss man das seitliche Fach öffnen und wenn das über längere Zeit täglich gemacht wird, hat das offenbar Folgen.


Während ich im „Keller“ arbeite, geht Christine zu Fuß in die Stadt, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen, die wir heute Morgen beim Lidl-Großeinkauf nicht bekommen hatten. Für Feuerzeuggas und Vollkornmehl muss sie eine ganze Handvoll Geschäfte aufsuchen, bis sie fündig wird. Birkenzucker ist wohl in ganz Sneek nicht zu bekommen. Da man in Holland offenbar nach wie vor überwiegend weiches und weißes Brot isst, will Christine lieber selber backen. 

Blick auf den achteren Grauwasserpuffertank. Im Alltagszustand ist alles von einer kleinen Treppe verdeckt, die ins Achterschiff führt.


Arbeit an der Seewasserpumpe

Mit dem Abzieher ist der Impeller ruckzuck draußen


Wechsel des Getriebeölfilters

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