Montag, 24. April 2017.
Sneek. Der Gasfernabschalter wird installiert und das Dinghy geliefert
Am Vormittag beschäftige ich
mich damit, den Gasfernabschalter zu installieren. Das erweist sich deutlich
einfacher, als befürchtet, weil es gute Möglichkeiten gibt, das Kabel von der
Küche bis zum Bug zu ziehen. Nun können wir direkt am Herd die Gaszufuhr
unmittelbar an der Flasche abschalten. Damit ist das Risiko einer Gasleckage im
Boot erheblich reduziert.
Mittags wird unser neues
Dinghy samt Yamaha Außenborder geliefert. Beides hatten wir auf der
Bootsausstellung in Düsseldorf bestellt. Leider fängt es auch an zu regnen, so
dass das Aufblasen und die anschließende, provisorische Aufhängung in den
Davits mit Dauerdusche von oben erfolgt.
Dienstag, 25. April 2017. Sneek. Weitere Besorgungen und Justierung der Dinghy-Aufhängung
Das Aufstehen am Morgen
kostet immer etwas Überwindung, weil wir nachts die Heizung runterdrehen und es
zunächst ziemlich kalt im Boot ist. Nach den Fünf Tibetern und ein paar
Klimmzügen und Liegestüzen ist es dann aber bereits schön warm. Auch heute
erwartet uns wieder typisches Aprilwetter mit Schauern, etwas Sonne, viel Wind.
Es dauert eine ganze Weile, bis unser neues Beiboot halbwegs passend in den
Davits hängt. Mehrfach muss ich die Länge der vier Leinen, an denen das Dinghy
hängt, nachjustieren. Die Gipsy 5 ist nun durch das quer vorm Heck hängende
Bötchen ein ganzes Stück länger geworden und braucht nun einen Parkplatz von
mindestens 14,50 m.
Am Nachmittag fahren wir in
die Stadt und klappern verschiedene Geschäfte ab, um weitere Besorgungen zu
machen. Insbesondere geht es dabei heute um Öl für Motor (14 Liter!) und
Getriebe (4 l) sowie Kühlflüssigkeit (12 l). Wir sind froh, dass wir unser Auto
noch vor Ort haben.
Mittwoch, 26. April 2017.
Sneek. Ein Tag im Motorraum.
Der ganze Tag ist für das
Thema Motorwartung reserviert. Das Ölabsaugen funktioniert deutlich besser, als
auf der Gipsy IIII, vielleicht deshalb, weil die Absaugpumpe besser ist und das
Öl etwas heißer ist (auf diesem Boot können wir die Motortemperatur sogar genau
ablesen), nämlich 83 Grad. Sehr praktisch ist auch, dass ich das Altöl gleich
in der Werkstatt von de Valk in eine große Tonne entsorgen kann. Das erspart
das Umfüllen aus der Saugpumpe. Ich bin allerdings erstaunt, wie viel Öl im
Motor ist. Jedenfalls deutlich mehr, als die 14 Liter, die angegeben sind.
Deshalb muss ich später noch mal losziehen, um einen 5-Liter-Kanister Öl
nachzukaufen, denn ich muss tatsächlich 17,5 Liter einfüllen, um zwischen die
beiden Markierung auf dem Peilstab zu kommen. Bei dem Volvo Motor auf der Gipsy
IIII war das ganz anders. Dort passten statt der angegebenen 10,5 Liter immer
nur 9 Liter in den Motor.
Auch der Wechsel der Öl- und
Dieselfilter am Motor und der Getriebeölwechsel klappen problemlos. Der Ärger
beginnt, als ich den Impeller austauschen will. Aus dem Seewasserkühlsystem
laufen Unmengen von Wasser in die Bilge, als ich den Deckel der Seewasserpumpe
aufschraube. Na, wir haben doch eine Bilgenpumpe, denke ich mir, die wird das
doch wohl rausschaffen. Die Sache ist nur, dass die nicht funktioniert. Da ich
so schnell keine Lösung finde, muss ich den Deckel wieder anschrauben. Dabei fällt
eine der kleinen Schrauben in die Bilge, die ich auch mit intensiver Suche
nicht wiederfinde. Nach weiteren zwanzig Minuten habe ich dann des Rätsels
Lösung gefunden: Der Mechaniker, der das Boot winterfertig gemacht hatte, muss
wohl die Stromzufuhrkabel von der Lenzpumpe gezogen haben. Ohne Saft geht
natürlich gar nichts. Aber auch danach bleibt es frustrierend, denn der
Impeller sitzt so fest auf der Welle, dass ich ihn nicht abziehen kann.
Irgendwann gebe ich auf und widme mich dem Austausch des Kühlwassers. Hier ist
es umgekehrt wie beim Öl. Statt der veranschlagten und eingekauften 12 Liter
gehen nur 7 Liter ins System.
Christine ist mit dem Auto
unterwegs, um einen Impellerabzieher zu besorgen, aber leider ohne Erfolg. Der
Typ im Geschäft, den wir vorher angerufen hatten, hat mich wohl falsch
verstanden und glaubte, wir wollten einen Impeller. Einen Abzieher hatte er
dann doch nicht. War die Fahrt in den Nachbarort also leider vergeblich.
Am Abend gehen wir zu Fuß
ins Städtchen. Pro Weg sind das 50 Minuten und die tun jetzt gut. Wir freuen
uns über die lange Helligkeit am Abend und kehren auf ein Glas Wein im
Stadtzentrum ein. Der Ort bereitet sich auf den morgigen Königsgeburtstag vor,
der in Holland nationaler Feiertag ist.
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