Freitag, 21. April 2017,
Sneek. Wir haben Stress mit dem Abwassersystem, gehen Einkaufen und hängen
Bilder auf.
Auf dem Zettel stehen viele
Dinge, die zu besorgen sind. Wichtig ist der Besuch bei Rimare, einer Firma für
Bootselektronik, die in unser Funkgerät unsere Rufnummer, ATIS- und MMSI-Codes
einprogrammieren muss. Dafür muss ich das Funkgerät ausbauen. Wir wollen uns
gerade auf den Weg machen, als das erste technische Hindernis auftaucht weswegen
wir unseren Landgang noch aufschieben müssen. Im vorderen Bad steht Wasser auf
dem Boden, das nicht abläuft. In diesem Boot werden die Abwasserleitungen von
Waschbecken, Spüle, Dusche und Waschmaschine in einen kleinen Tank geführt, aus
dem dann das Grauwasser außenbords gepumpt wird. Damit die Pumpe nicht ständig
läuft, ist in dem Behälter ein Schwimmer-Schalter installiert, der die Pumpe
aktiviert, wenn ein bestimmter Wasserstand erreicht ist. Nun, jetzt tut sich
bei dieser Pumpe gar nichts mehr und deshalb kann das Wasser nicht ablaufen und
steigt in den Rohren hoch, bis es überläuft. Mist. Es dauert eine ganze Weile,
bis ich alles durchgemessen habe und schließlich das Schaltrelais überbrücke.
Die Pumpe läuft und der Wasserstand im Bad sinkt. Da wird wohl das Relais
defekt sein. Bei Rimare bekommt man so ein Ding, aber der freundliche Herr dort
erklärt sich bereit, das alte Relais durchzumessen und meint dann, das Ding sei
doch völlig in Ordnung. Also kann es nur noch am Schwimmerschalter liegen. Bange
Frage: Ob man den auch einzeln kaufen kann? Ist gar nicht nötig, denn es stellt
sich heraus, dass dieser nur verdreckt ist. Hat kleine 2 Stunden gedauert, bis
ich drauf gekommen bin.
Nun also Einkaufen! Im
Baumarkt, bei einem Teppichladen, im Küchenbedarf-Shop, bei Aldi, you name it
... Erst gegen 16 Uhr sind wir wieder an Bord zurück und gönnen uns ein Kaffee-
und Kuchenpäuschen. Anschließend hängen wir noch einige Bilder auf und
verräumen die gekauften Sachen.
Samstag, 22. April 2017, Sneek.
Jobs an Bord, erste Radtour und weitere Einkäufe
Am Vormittag weiht Christine
unseren Backofen ein und produziert Vollkornbrot und Vollkorn-Bananenkuchen.
Gelingt ausgezeichnet, wie wir am Nachmittag feststellen. Ich beschäftige mich
dieweil mit kleinen Jobs im Boot, weil es draußen ungemütlich kalt ist und ein
starker Wind pfeift. Schon zu Hause hatte ich einige Leisten vorbereitet zur
Unterteilung der Besteckschublade und zur Sicherung des Gläsersortiments sowie
des Geschirrs. Die werden nun an Ort und Stelle installiert, damit alles seine
Ordnung hat und nicht scheppert bzw. zerbricht. Zwar erwarten wir keinen
starken Seegang, aber schaukeln kann es denn doch einmal.
Am Nachmittag starten wir zu
einer Jungfernfahrt mit unseren neuen Falträdern in die Innenstadt von Sneek.
Das Städtchen ist wunderschön und hat eine interessante Fußgängerzone mit
netten Geschäften. Wir kaufen wieder einige Kleinigkeiten zur Komplettierung
des Hausstands, u.a. auch einen Drucker, den wir dann sogar ganz gut auf dem
Fahrrad zum Boot transportieren können. Später gibt es ein phantastisches
Abendessen aus Christines Bordküche (schnelles Huhn á la Conny), bei dem wir
die letzten Sonnenstrahlen im Salon genießen.
... und Drucker nach Installation an Bord.
Sonntag, 23. April 2017,
Sneek. Teppich verlegen, Fenderbretter präparieren, Vorpiekluke reparieren ...
Ein arbeitsreicher Sonntag
liegt vor uns und im Laufe des Tages können
wir wieder ein paar Dinge von der to-do-Liste streichen. Der Vormittag
geht komplett drauf damit, den neuen Teppichboden im Schlafzimmer zu verlegen.
Das dauert so lange, weil es jede Menge unrechte Winkel und Rundungen gibt. Am
Nachmittag werden Leinen an die Fenderbretter gespleißt, eine optimale Position
für die Verzurrung der Fahrräder an der Reling gesucht und der
Verschlussmechanismus für die Luke zur Vorpiek repariert. Die Suche nach der
Ursache für den Ausfall eines der vier Scheibenwischer bleibt auch nach zwei
Stunden intensiven Forschens leider erfolglos. Ich finde im Schiff noch nicht
einmal die Relaisbox, immerhin so groß wie eine Zigarrenkiste. Dafür ist mir
nach einer weiteren Stunde Herumkrabbelns und Leuchten in alle Ecken, Schränke
und unter die Bodenbretter nun klar, wie ich das Kabel ziehen muss, um
demnächst einen Fernabschalter für die Gaszufuhr zu verlegen.
Nachdem Christine schon am
Nachmittag die nähere Umgebung per Pedes erkundet hat, spazieren wir am Abend
noch gemeinsam eine Runde in die andere Richtung. Die Sonne scheint, die Luft
ist klar, aber kalt. Immerhin hat sich der Wind etwas gelegt, der uns am
Vormittag fast noch den Teppich vom Steg geblasen hätte.
Wir schneiden den neuen Teppich auf dem Steg zu, müssen dann später an Bord aber noch viel nachbessern
Christines Fotoausbeute von ihrem Nachmittagsspaziergang
Fenderbretter und Fahrrad an der Reling. Alles braucht einen guten und sicheren Platz.
Wir erkunden die nähere Umgebung zu Fuß bei tief stehender Abendsonne.
Toll habt ihr es. Viel Spaß und guten Start ins neue Bordleben!
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