Montag, 2. September 2019

Endstation Nävekvarn


Montag, 02. September 2019. Letzte Etappe: Von Nyköping nach Nävekvarn, 39 km

Wir starten schon um sieben Uhr, weil der Wind gegen Mittag zunehmen soll und wir am Ende des heutigen Törns außerhalb des geschützten Schärengewässers fahren werden. Tatsächlich frischt der Wind auf 4 Bft auf und produziert eine 40-Zentimeter-Welle, die wir erfreulicherweise von vorn haben.

Um 11 Uhr sind wir am Ziel und fahren als Erstes zur Tankstelle. Hier ist der Diesel tatsächlich 30 Eurocent billiger als in Nyköping und 40 Cent günstiger als in Stockholm. Die 614 Liter, die wir brauchen, fließen etwas mühsam und nur in Etappen in unseren Tank. Wie in Schweden üblich, tankt man in Selbstbedienung via Kreditkarte. Das Volumen ist allerdings auf einen monetären Betrag beschränkt (1500 SEK), so dass man etwa alle 93 Liter die Zapfpistole wieder einhängen und einen neuen Zahlvorgang starten muss. Mit dem Boot liegen wir allerdings nicht komfortabel direkt vor der Säule, so dass ich jedes Mal den 20 Meter langen Schlauch mit hin- und herschleppen muss. Insgesamt also sieben Mal!

Leider bekommen wir anschließend keinen schönen Liegeplatz, sondern müssen uns an den äußeren Schwimmsteg legen. Hier läuft die Welle direkt aufs Boot und lässt es so unangenehme Bewegungen vollführen, dass Christine beim Putzen der Scheiben der Kuchenbude glatt schlecht wird. Mich beeinträchtigt das beim Ölwechsel glücklicherweise nicht, mit dem ich gleich nach einem schnellen Mittagsmüsli beginne, um nämlich die Tatsache auszunutzen, dass der Motor jetzt noch 75 Grad Temperatur hat und das Öl schön dünnflüssig ist. Die 18 Liter Öl sind deshalb auch sehr schnell abgepumpt. Beim anschließenden Wechseln des Ölfilters bin ich diesmal besonders umsichtig und tatsächlich gelingt mir erstmals ein Filterwechsel ohne eine Sauerei zu veranstalten. Fürs nächste Mal will ich mir merken, dass es wichtig ist, den Filter vor dem Anstechen nicht loszudrehen und nach dem Anstechen komplett leerlaufen zu lassen, wofür man ziemlich viel Geduld braucht. Aber dafür spart man sich am Ende das Aufwischen größerer schwarzer Öllachen in der Bilge. Nach zweieinhalb Stunden ist alles erledigt, inklusive Aufräumen und Säubern der Arbeitsgeräte.

Danach machen wir uns auf zum Werftgelände um ein paar Dinge mit den Leuten dort zu besprechen. Michael ist der Chef und dann gibt es noch den Mechaniker Mathias. Die beiden sitzen entspannt in einem kleinen Aufenthaltsraum und palavern wohl gerade über die Aktivitäten, die morgen anstehen. Heiko hatte schon gemeint, die Typen seien total „tiefenentspannt“. Dem ist eigentlich wenig hinzuzufügen. Bin gespannt, wie das hier alles abläuft. So professionell wie in den beiden vergangenen Jahren in Elburg wohl eher nicht. Wir spazieren noch auf die kleine Insel. Es gibt ein paar nett angelegte Wege und Grillstellen dort zwischen den Felsen und Kiefern.

Auf dem Weg zur Werft schauen wir auch kurz beim Hafenmeister vorbei. Wir wollen unsere Hafengebühren bezahlen, erfahren dort aber, dass wir eine Woche vor unserem Haul-Out-Termin hier gratis liegen können. Das stört uns ja nun gar nicht. Außer uns warten einige andere Bootsbesatzungen auf das Auswassern, darunter überproportional viele Niederländer (echte, nicht nur solche, die eine rot weiß blaue Flagge am Heck fahren, so wie wir). Sie alle sind auf die bordeigene Verpflegung angewiesen, denn das Restaurant hier im kleinen Hafen hat nur noch am Wochenende geöffnet. Tote Hose allerorten.

 Während wir unser SUP putzen und einpacken, ...




 ... fahren andere (ganze Familien mit Kleinkindern) noch auf ihren Paddleboards herum (am Samstag in Nyköping)


 Heute während der Fahrt von Nyköping nach Nävekvarn. Ich hatte den kleinen Eimer schon mit einem Müllsack versehen, um für den Tankvorgang (man braucht meistens viel Küchenrolle um übergelaufenen Diesel aufzuwischen) gerüstet zu sein. Irgendwo muss der Wind hinein gepustet haben und plötzlich bläst sich der Sack auf.



Das heiße Öl lässt sich gut und schnell abpumpen. Aus der Pumpe gieße ich das Altöl in einen 20-Liter-Kanister.



Schwierig ist es, den Ölfilter abzunehmen, ohne eine Sauerei zu veranstalten. Diesmal gelingt mir das erfreulicherweise. Man braucht etwas Geduld dazu, denn man muss das Ding nach dem Anstechen wirklich leer laufen lassen und das dauert eine halbe Stunde.



Die neuen Kanister stehen bereit. 18 Liter Liqui Moly 10W40 Leichtlauföl synthetisch werden eingefüllt.

 Diesmal stehen wir nicht vor verschlossenen Toren. Das Gelände der Swede Port Marina.

 Die Winnipesauke steht noch draußen, wie alle anderen Boote auch. Offenbar werden alle Yachten zunächst mal im Außengelände geparkt und dann nach einem bestimmten System (hoffentlich) in die Hallen gefahren.

 Dieser Liegeplatz ist den Wellen leider ziemlich ausgesetzt und deshalb etwas ungemütlich. Hoffentlich können wir ihn morgen verlassen.


 Während eines kleinen Abendspaziergangs auf der Insel, die einem Teil der Marina Wellen-Lee bietet. Unserem Liegeplatz bei der aktuellen Windrichtung West aber leider nicht (bei Süd oder Ost schon gar nicht).





 Von Nyköping nach Nävekvarn, 39 km.












Der Track endet bei der Tankstelle, zu der wir als Erstes fahren. Unterer Pfeil: Unser Liegeplatz am Außensteg außen. Oberer Pfeil: Standort der Swede Port Marina, unser Winterlager.

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