Sonntag, 16. Juni 2019

Von Vänersborg nach Dalbergsa


Sonntag, 16. Juni 2019. Von Vänersborg nach Dalbergsa, 33 km, 1 Brücke. Wanderung zu einer Schlossruine (12 km).

Wir denken, wir machen es schlauer als unsere Kollegen gestern und rufen die Eisenbahnbrücke über Funk auf Kanal 9 an, bevor wir die Leinen loswerfen. Nämlich um zu erfragen, wann man die Brücke im Rahmen des Zugfahrplans für uns öffnen kann. Dann bräuchten wir nicht Kreise zu drehen, sondern könnten gemütlich am Steg warten und zeitgerecht losfahren. Aber so oft ich es auch versuche, es antwortet niemand. Die Telefonnummer, die in unserem Cruising Guide angegeben ist, wird als nicht verfügbar gemeldet. Auch Fehlanzeige also. Na gut, dann müssen wir es wohl doch so machen, dass wir erst mal starten und dann warten. Als wir unmittelbar vor der Brücke anhalten, antwortet dann endlich jemand auf Kanal 9, allerdings ziemlich unverständlich. Unverständlich weniger wegen der Sprache (eh Englisch) als vielmehr wegen technischer Unzulänglichkeit des Senders. Ich lasse mein Gegenüber seinen Spruch so lange wiederholen (drei Mal), bis ich ihn verstanden habe. „Etwa 10 Minuten“, hören wir durch das Rauschen. Daraus werden 20, aber immerhin keine anderthalb Stunden. Dann klappt das 100 Jahre alte Stahlmonstrum für uns nach oben. Ausschließlich für uns. Immerhin.

Die Fahrt über den riesigen Vänern, dessen Fläche zehnmal so groß wie der Bodensee ist, verläuft unspektakulär. Wir haben schwachen achterlichen Wind und um 13 Uhr fahren wir in den kleinen Flusslauf, an dessen Ufer unser heutiges Ziel liegt. In der Einfahrt ist es ziemlich eng zwischen den Bojen. Hier sollte man nirgends auflaufen, denn der Boden ist sicher felsig, so wie die Ufer.

Unser Liegeplatz vor einer Campinganlage ist in eine idyllische Landschaft gebettet. Der Hafenmeister nimmt unsere Leinen an. Nachdem es am frühen Nachmittag ein paar Tropfen regnet, wird es ab 15 Uhr immer besser und schließlich sonnig. Das nutzen wir für eine kleine Wanderung, zunächst ohne Ziel. Nach 2 Kilometern sehen wir ein Schild, das auf eine Burgruine in 4 km Entfernung hinweist. Jetzt haben wir ein Ziel. Wir gehen auf einer kleinen Landstraße, links und rechts riesige Getreidefelder und alle 500 m ein Haus. Autos fahren so gut wie keine. Von der Ruine ist nicht viel übrig, aber der Weg ist in diesem Fall das Ziel und die Landschaft rund um die mittelalterlichen Überbleibsel ist schon sehr schön. Um 18 Uhr sind wir zurück und haben uns unser Abendessen redlich verdient. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, so dass es uns unter unserem Treibhaus bei Speis und Trank trotz nur 18 Grad Lufttemperatur richtig warm wird.

 Wir warten vor der Eisenbahnbrücke in Vänersborg.

 Die Ampel zeigt rot (blinkend) und es gibt eine elektronische Laufanzeige mit dem Schriftzug: "Welcome to Trollhätte Canal". Das ist zwar nett, hilft aber wenig. Viel nützlicher fände ich es, wenn man dort mitteilen würden, wann die Brücke das nächste Mal geöffnet wird. Auch die Auskünfte, die wir über Funk bekommen, sind leider wenig präzise.

 Nach gut zwanzig Minuten klappt das Stahlmonstrum endlich auf. Sieht spektakulär aus.


 Der Trollhätte Kanal liegt hinter uns.

 Von See aus kann man auch gut die beiden Tafelberge erkennen. Auf dem rechten waren wir gestern Elche schauen (oder auch nicht).

 Einfahrt nach Dalbergsa. Nicht viel Platz zwischen den Markern.

 Idyllischer Liegeplatz mitten im Grünen. Eine schöne Anlage, der nächste Ort ist weit weg.


Mittags ist es etwas regnerisch, also bleiben wir zunächst noch an Bord.

 Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg. Einige nette Gehöfte mit schönen Zufahrten und bunte Häuser liegen an der Straße.

 Ansonsten aber links und rechts riesige Weizen- und Dinkelfelder.

 Eine kleine Kreuzotter auf der Straße.





 Nach 6 Kilometer Wandern sind wir fast dort, wo wir in den Creek gefahren sind. Unsere Anlegestelle liegt aber auf der anderen Seite und die  erste Brücke über den kleinen Flusslauf ist etwa 3 Straßenkilometer von unserem Liegeplatz entfernt.


 Die Reste der Burg aus dem 14. Jahrhundert, die schon gut 100 Jahre später einem Brand zum Opfer fiel.

Dass dieser Baum überhaupt so groß werden konnte, verwundert uns sehr stark angesichts ...

 ... der flachen Steinplatte, über der sich die Wurzeln ausgebreitet hatten. Da gibt es nichts, woran sich die Wurzeln wirklich hätten festsetzen können.

 Der Flusslauf, in dem auch unsere kleine Marina liegt, etwa 2 km abwärts Richtung Vänern.

 Bunte Häuschen, wobei das dunkle Rot bei den Farben eindeutig dominiert. Fast alle Häuser sind aus Holz gebaut.




 Von Vänersborg nach Dalbergsa, 33 km.

 Vor der Eisenbahnbrücke müssen wir warten, die Straßenbrücke ist mit 16,5 m so hoch, dass wir keine Öffnung benötigen.

 Einfahrt nach Dalbergsa.


12 km zu Fuß.



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